Hüftgelenkserkrankungen: Arthrose

Die Hüfte ist an fast jeder Körperbewegung beteiligt und unser am stärksten belastetes Gelenk. Ungefähr 1,5 Millionen Bewegungen führt sie bei einem gesunden Menschen im Jahr aus. Der Verschleiß an Knorpel ist dabei enorm groß. Die Folge: Die Knochen reiben im Gelenk direkt aufeinander, also ohne jede Schmierung. Sie nutzen sich ab und verformen sich. Gelenkentzündungen sind die häufigsten Erkrankungen der Hüfte.

Mit einer Hüftprothese werden die Teile des Gelenkes ersetzt, die durch ihren Verschleiß die Beschwerden verursachen: der Oberschenkelkopf und die Hüftgelenkpfanne. Mehrere operative Zugangswege sind möglich. In der Klinik für Orthopädie und spezielle orthopädische Chirurgie am Schwarzwald-Baar Klinikum wurde deutschlandweit erstmals minimalinvasiv über einen Zugangsweg an der Vorderseite des Oberschenkels (AMIS) operiert. Ohne Ablösen einer Muskelstruktur kann hiermit die totale Hüftprothese implantiert werden. Inzwischen wird diese Methode routinemäßig angewandt.

Je nach Anforderungen kommen verschiedene Materialkombinationen in Frage. Schaft und Pfanne bestehen aus einer Titanlegierung. Für den Kopf kann zwischen einem Metallkopf und einem Keramikkopf gewählt werde, für die Einsätze in die Pfanne zwischen Keramik und Polyäthylen. Bei der primären Implantation wird routinemäßig kein Zusatzmaterial wie Zement benutzt, bei speziellen Anforderungen allerdings kann auf eine Option mit Zement zurückgegriffen werden.

Der Aufenthalt im Krankenhaus beträgt zehn bis 14 Tage, daran sollte sich eine zwei bis drei Wochen lange Rehabilitation anschließen.

Gehen ist bereits am ersten postoperativen Tag möglich. Vermeiden sollten die Patienten zunächst noch ein Überkreuzen der Beine,  Beugen über 90 Grad in der Hüfte und jede Form von Maximalbelastung.